Sind wir nicht alle auf der Suche nach dem perfekten Projektmanagement für unser Vorhaben? Schließlich sollen uns die Instrumente und Tools bestmöglich auf dem Weg der Lösungsfindung unterstützen, oder? Hybrides Projektmanagement scheint hier ein Lösungsansatz zu sein.
Doch was ist hybrides Projektmanagement überhaupt? Welche Vor- und Nachteile des hybriden Projektmanagements gilt es zu berücksichtigen?
Bist du auf der Suche nach passenden Antworten? Dann ist dieser Blogbeitrag garantiert lesenswert.
Was ist hybrides Projektmanagement?
Grundsätzlich meint der Begriff „hybrid“ etwas von zweierlei Herkunft – aus verschiedenem zusammengesetzt.
Aus der Automobilindustrie ist uns der Begriff des Hybriden sicherlich bekannt. Hier werden die Vorteile zweier bestehender Systeme miteinander kombiniert: Die Reichweite aus Diesel- oder Benzinverbrennung in Kombination mit der Beschleunigung aus dem Elektroantrieb.
Übertragen wir dieses Vorgehen auf das Projektmanagement, so stellt die eine Antriebsform das klassische bzw. traditionelle Vorgehen, die andere den agilen Ansatz dar. Kombinieren wir Phasen, Methoden, Prozesse oder auch Rollen aus unterschiedlichen Standards und Vorgehensweisen, so bezeichnen wir dieses als hybrides Projektmanagement.
Hybrides Projektmanagement ist also eine auf den maximalen Projekterfolg ausgerichtete Auswahl agiler und klassischer Projektmanagementmethoden.
Doch mit welchen Vor- und Nachteilen des hybriden Projektmanagements solltest du rechnen?
Welche Vorteile hat hybrides Projektmanagement?
- Effizienzsteigerung
Ist ein passendes System gefunden sowie implementiert und die Mitarbeiter entsprechend geschult, so wird es zu einer merklichen Effizienzsteigerung innerhalb der Projekte kommen. Warum? Dir steht eine größere Auswahl an Techniken und Tools zur Verfügung. Somit kannst du je nach (Teil-)Projekt bzw. Projekttyp die passendsten Instrumente nutzen. Ein Organisationsprojekt könntest du anders realisieren, als ein Produktentwicklungsprojekt. - Permanentes Schärfen des Zielbildes bei gleichzeitiger Planungssicherheit
Häufig ist zu Projektstart unklar wie genau das Ziel im Detail erreicht werden soll. Durch die Kombination von klassischem und agilem Projektmanagement wirst du bei einer langfristig stabilen Grobplanung (Zeit, Kosten, Meilensteine) gleichzeitig in der Lage sein deine Zielsetzung nach und nach zu konkretisieren. Die Kundenanforderung und seinen maximalen Nutzen immer im Fokus. - Höhere Kreativität bei Lösungsfindung
Durch eine iterative Detailplanung ist der Lösungsweg im Vergleich zu einem rein klassischen Vorgehen nicht von vornherein vorgezeichnet. Vielmehr erarbeitet das Projektteam in den einzelnen Iterationen die zum aktuellen Projektstand optimale Lösungsvariante. - Flexibilität im Umgang mit Änderungen
Durch hybrides Projektmanagement mit agilem Anteil in der Projektrealisation kann wesentlich flexibler reagiert werden, als es mit rein klassischem Projektmanagement der Fall wäre. Änderung in der Priorisierung oder neue Anforderungen werfen dich nicht mehr aus der Bahn. Vielmehr kannst du diese ohne komplette Neuplanung des Projekts flexibel einbeziehen.
- Kundenbedürfnisse im Fokus
Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, dass der Kundennutzen im Mittelpunkt deiner Bemühungen steht. Durch permanente Feedbackschleifen kannst du sicherstellen, dass dein Produkt den höchsten Kundennutzen generieren wird. - Schnell validierbare Teilergebnisse
Was bringt uns die beste Produktidee, wenn unser Wettbewerber sie schneller am Markt platzieren kann? Oder dem Kunden eine Funktionalität nicht gefällt? Dank eines agilen Vorgehens erhältst du bereits nach kurzer Zeit erste Teilergebnisse, welche du mit der Erwartungshaltung deines Kunden abgleichen, anpassen oder direkt publizieren kannst. - Motiviertes Projektteam:
Durch den Wegfall der klassischen Führungsrollen werden die Mitarbeiter eigenverantwortlich das Projektziel erreichen. Das als Servant-Leadership bezeichnete Führungsmodell steigert meiner Erfahrung nach nicht nur die Motivation, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung der Teammitglieder im Bereich der sozialen wie auch fachlichen Kompetenz. Hier stellt sich der Führende in den Dienst des Geführten, um bestmöglich zu unterstützen.
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Welche Nachteile hat hybridesProjektmanagement?
Wie bei jeder Medaille gibt es selbstverständlich auch einige Nachteile, die ich nicht verschweigen möchte.
- Umfassende Methodenkenntnisse
Projektleitung, Team und Stakeholder: Alle benötigen ein hohes Maß an Methodenkompetenz. Denn es steht ein größerer Pool an anwendbaren Tools zur Projektrealisation zur Verfügung. Die Herausforderung besteht nun darin, das richtige Tool im ersten Schritt auszuwählen und es im Anschluss korrekt anzuwenden. Nur so können die Vorteile des hybriden Projektmanagements ihr ganzes Potential entfalten. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass ein erhöhter Schulungs- wie Einarbeitungsbedarf eingeplant werden sollte. - Mangelnde Akzeptanz
Wie bei jedem Projektmanagementansatz ist es essentiell, dass dieser von den Stakeholdern getragen und akzeptiert wird. Die Einführung einer neuen Projektmanagementmethode ist ein Change-Prozess, dessen Tragweite und Konfliktpotential nicht unterschätzt werden sollte. Durch entsprechende Begleitung können Widerstände frühzeitig erkannt und gegengesteuert werden. - Veränderte Führungskultur
Gleichzeitig verändert ein hybrider Projektmanagementansatz i. d. R. die Führungskultur grundlegend: weg von einem Top-Down-Führungsstil, hin zu selbstorganisierten Teams, welche eigenständige Entscheidungen treffen. Führung gilt hier vielmehr als Servant-Leadership. Auch hier schlummert ein gewisses Konfliktpotential. Insbesondere dahingehend, dass Führungskräften eine tragende Rolle bzw. Vorbildfunktion bei der Einführung und Akzeptanz einer neuen Projektmanagement-Methode zukommt. - Hohes Maß an Transparenz und Kommunikation
Risiken, Probleme und Fehler werden direkt angesprochen, konstruktive Kritik geäußert und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Durch den transparenten Umgang mit Informationen ermöglicht hybrides Projektmanagement Entscheidungen auf Basis einer möglichst vollkommenen Informationslage zu treffen. Dies gelingt jedoch nur, wenn insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Methoden entsprechend umfassend kommuniziert wird. - Erhöhter Verwaltungsaufwand
Neben dem erhöhten Kommunikationsbedarf meine ich mit diesem Nachteil des hybriden Projektmanagement das Berichtswesen und die Dokumentation. Die Übertragung von der einen in die andere Methode ist zum einen zeitintensiver, zum anderen muss sichergestellt werden, dass Berichte und Dokumentation einheitlich sind. Nur so ist eine Vergleichbarkeit im und zwischen den Projekten gegeben.
Nun hast du einen Überblick über die Vor- und Nachteile des hybriden Projektmanagements erhalten. Für mich ist es vor allem die Praxistauglichkeit, die mich zu einem Fan des hybriden Projektmanagements macht.
Teams und Unternehmen sind nicht mehr der Knecht einer Projektmanagement-Methode. Vielmehr können sie die zu dem jeweiligen Projekt passenden Instrumente wählen, um so das optimale Ergebnis zu erzielen. Was möchte man mehr!?
Ich wünsche dir #einfacherfolgreicheprojekte
Anna-Elena Stoehr
P. S. Möchtest du individuelle Impulse für dein Projekt oder Projektmanagement erhalten? Dann lade ich dich herzlich zu einem Impuls-Call ein. Alles, was du hierfür machen musst ist dir deinen Termin zu sichern https://projectevolution.youcanbook.me

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